Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten, um Verpackungen effizienter, nachhaltiger und regelkonformer zu gestalten. Gerade im Kontext der neuen EU-Verpackungsverordnung PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation) spielen digitale Werkzeuge eine zentrale Rolle – von der Entwicklung über die Produktion bis hin zur Kennzeichnung und Nachverfolgung von Verpackungen.
Digitale Ansätze im Überblick:
Design-Software
Moderne CAD- und 3D-Design-Programme ermöglichen es, Verpackungen von Anfang an recyclinggerecht zu gestalten. Durch integrierte Materialdatenbanken und Simulationsfunktionen lassen sich unterschiedliche Verpackungsdesigns testen – sowohl hinsichtlich ihrer Umweltwirkung als auch der technischen Umsetzbarkeit. Das spart Zeit, Ressourcen und minimiert spätere Anpassungen.
Lebenszyklusanalysen (LCA)
Digitale LCA-Tools analysieren die Umweltauswirkungen verschiedener Verpackungsalternativen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg – von der Rohstoffgewinnung über Produktion und Nutzung bis zur Entsorgung oder Wiederverwertung. Damit unterstützen sie fundierte Entscheidungen für nachhaltigere Lösungen.
QR-Codes und digitale Produktpässe
Mit der PPWR wird es verpflichtend, bestimmte Informationen für Verbraucher*innen digital bereitzustellen – etwa zur Zusammensetzung, dem Rezyklatgehalt oder zur richtigen Entsorgung. QR-Codes auf der Verpackung sind ein einfacher Weg, diese Daten transparent und zugänglich zu machen. Auch für Rücknahmesysteme oder Mehrweg-Lösungen können digitale Etiketten eine zentrale Rolle spielen.
Datenplattformen und digitale Lieferkettenkommunikation
Die Rückverfolgbarkeit von Materialien wird zunehmend wichtig – nicht nur zur Einhaltung regulatorischer Anforderungen, sondern auch zur Erfüllung von CSR-Vorgaben. Digitale Plattformen ermöglichen einen transparenten Datenaustausch entlang der gesamten Lieferkette – von den Rohstofflieferanten bis zum Handel. So lassen sich Herkunft, Zusammensetzung und Recyclingfähigkeit lückenlos dokumentieren.
Vorteile für Unternehmen:
Unternehmen, die digitale Lösungen frühzeitig integrieren, profitieren auf mehreren Ebenen: Effizienzgewinne in der Entwicklung, verbesserte Compliance mit regulatorischen Vorgaben, schnellere Markteinführung und eine glaubwürdigere Kommunikation mit Verbraucher*innen. Zudem können digitale Tools helfen, interne Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und gegenüber Stakeholdern belegbar zu machen.
Fazit:
Die digitale Transformation ist ein wichtiger Enabler für nachhaltige Verpackungslösungen. Sie beschleunigt den Wandel zur Kreislaufwirtschaft und erleichtert die Umsetzung der PPWR-Vorgaben deutlich. Wer heute in digitale Technologien investiert, sichert sich nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern gestaltet aktiv eine zukunftsfähige Verpackungsstrategie.