Seit Februar 2025 ist die neue EU-Verpackungsverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation, kurz PPWR) offiziell in Kraft. Ziel dieser Verordnung ist es, Verpackungsabfälle deutlich zu reduzieren, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und einheitliche Standards für den europäischen Binnenmarkt zu schaffen. Auch wenn nicht alle Bestimmungen sofort gelten, sieht die PPWR einen gestaffelten Zeitplan vor – ein wichtiger Vorteil für Unternehmen, die sich frühzeitig vorbereiten wollen.
Wichtige Übergangsfristen im Überblick:
- Bis August 2026 müssen Unternehmen nachweisen, dass ihre Verpackungen recyclingfähig sind. Dazu sind standardisierte Prüfverfahren notwendig, ebenso wie formale Konformitätsnachweise.
- Ab 2028 greifen neue Kennzeichnungspflichten. Verpackungen müssen dann Informationen zum Rezyklatgehalt, zur Kompostierbarkeit und zur richtigen Entsorgung tragen. Auch QR-Codes, die weiterführende Informationen bereitstellen, werden verpflichtend.
- Ab 2030 dürfen nur noch Verpackungen verwendet werden, die vollständig recyclingfähig sind. Zudem wird eine Reihe von Einwegverpackungen verboten – besonders solche, die sich bislang kaum recyceln lassen.
Was heißt das für Unternehmen konkret?
Der Handlungsbedarf ist erheblich – und die verbleibende Zeit bis 2030 kürzer, als sie auf den ersten Blick erscheint. Unternehmen sollten daher möglichst bald mit einer strukturierten Bestandsaufnahme beginnen: Welche Verpackungen sind betroffen? Entsprechen sie bereits den kommenden Anforderungen, oder sind Anpassungen nötig? Wo können kurzfristige Maßnahmen greifen, und welche Prozesse müssen langfristig umgestellt werden?
Gleichzeitig ist es entscheidend, interne Kompetenzen aufzubauen. Mitarbeitende aus Einkauf, Entwicklung, Produktion und Marketing müssen mit den neuen Vorgaben vertraut gemacht werden. Schulungen und interne Workshops helfen, das nötige Wissen zu vermitteln und ein gemeinsames Verständnis für die Anforderungen der PPWR zu schaffen.
Externe Unterstützung nutzen
Zahlreiche Beratungsangebote und Förderprogramme stehen bereit, um Unternehmen auf dem Weg zur Umsetzung zu begleiten – von technischen Machbarkeitsstudien bis hin zur finanziellen Förderung innovativer Verpackungslösungen.
Fazit:
Die PPWR bedeutet tiefgreifende Veränderungen in der Verpackungslandschaft. Wer frühzeitig reagiert, vorausschauend plant und gezielt investiert, sichert sich nicht nur regulatorische Konformität, sondern auch klare Wettbewerbsvorteile in einem zunehmend nachhaltigkeitsorientierten Markt.


